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Liebe Gäste, liebe Freunde,

wir grüßen Sie am heutigen Adventssonntag, der den letzten Abschnitt des Jahres auf dem Weg zum Christfest einläutet. Haben Sie schon die erste Kerze an Ihrem Kranz entzündet? Die Idee des Adventskranzes geht wohl auf den evangelischen Pastor Johann Hinrich Wichern zurück, der auf die Fragerei der Kinder im Hamburger Rauhen-Haus 1839 die Erfindung des Adventskranzes als Antwort lieferte. Mit vier großen Kerzen für die Sonntage und kleineren für die Werktage dazwischen fand seine Idee bald Verbreitung, wenn auch in der abgespeckten weil pragmatischeren Version, und das Anzünden der Kerzen überzeugt bis heute – ästhetisch wie rituell. Auch wir haben die Kerzen auf den Tischen entfacht, sie erwärmen unsere denkmalgeschützte Gaststube. Mit ihrem güldenen Bienenwachs stellen sie eine schimmernde Erinnerung dar an die Blumen, die sonst dort zieren und aus denen die fleißigen Bienchen den Wachs gefertigt haben.

Hier servieren wir Ihnen in der ​kommenden Woche​ konfierten Winterlauch von der solidarischen Landwirtschaft. Mit Salzzitrone, Rettich und Olivenöl bildet die erste Vorspeise eine lauwarm animierende Reminiszenz an den in Frankreich beliebten Poireaux Vinaigrette.

Von dort – exakter aus der Bretagne – kommt auch der Wolfsbarsch. Wir braten ihn auf der Haut und reichen dazu sautierte Zwiebeln und Karottenstreifen als süße Begleiter sowie einen buttrigen Fond von unseren milchsauren Datteltomaten. Dazu brilliert ein griechischer Weißwein im Glas: Der Santorini Familia 2022 vom Weingut Hatzidakis korrespondiert kulturübergreifend mit der Meeresbrise des Atlantikfisches, und seine mineralischen Noten jonglieren spielerisch mit den prägnanten Fermentationsaromen der Tomate.

Aus Schönenberg kommt schöner Rosenkohl und trifft auf konfierte Gänsekeule aus Lachen. Gemeinsam mit Steckrüben bereiten sie den Hauptgang vor. Ein Öl, das wir mit wildem Knoblauch aromatisiert haben, akzentuiert die winterliche Kombination.

Aus Österreich – woher auch sonst – kommt der Zweigelt, den wir zum Hauptgang empfehlen. Das Weingut Vitikultur Moser hat den vollen Rotwein am Neusiedlersee biodynamisch angebaut und gekeltert. Mit seinen kirschigen Noten atmet er voluminös im Glas, bis der Hauptgang aufgetragen wird: gebratene Gänsebrust mit Mandeln und Blumenkohl. Dazu werden mit Ingwer eingelegte Zwetschgen von der elterlichen Obstwiese gereicht, die den Teller zu einem wärmenden Gericht verfeinern mit fruchtigen Geschmäckern, viel Umami und einer gewissen Eleganz.

Nach dem optionalen Käsegang geht es auf der Obstwiese weiter: Als winterliches Geschmacksdreieck kommen Knorpelkirschen als Sorbet, Haselnussnougat sowie Zartbitterschokolade. Tonkabohne lässt die Kirschen mit seinen Persipanaromen erneut anklingen.