Liebe Gäste, liebe Freunde,
die letzte Oktoberwoche hält nebst einer schillernden Speisenfolge mit etlichen VIPs (Seeteufel, Rind, Birne) auch prominente Persönlichkeiten in der Weinbegleitung für Sie bereit.
Zum ersten Gang füllt Constanza Piccolo Ihr Glas mit einem Everybody’s Darling: Der Raif Sauvignon Blanc vom renommierten Südtiroler Weingut Castelfeder beglückt mit seiner leuchtend strohgelben Farbe. In der Nase betört sein komplexes Bouquet von exotischen Früchten, begleitet von floralen Noten und etwas trockenem Gras. Am Gaumen: frisch und lebendig mit einer angenehmen Säure und einer mineralischen Note. Damit macht er Lust auf mehr! Zum Spaghetti Kürbis, den Heiner Bohnet in Zuckerhut zu einer Rolle gewickelt hat, korrespondiert ein Kondiment aus gelber Karotte und Szechuan Pfeffer mit dem Norditaliener.
Im Fischgang bereiten wir Seeteufel zu. Sein blütenweißes, grätenfreies Fleisch ist von zartem Biss und erfreut sich spielerischer Partner. Wir kombinieren Brokkoli sowie ein fruchtiges Quittenaioli, gerösteter Sesam unterstreicht die Buttrigkeit mit zarten Röstaromen. Dazu bieten wir Ihnen eine elegante Cuvée aus Marsanne und Rousanne vom nördlichen Rhône-Tal. Diese Kombination ist das Merkmal der Region Saint-Joseph. Ursprünglich als „Vin de Mauves“ bekannt, wie er auch in Victor Hugos Les Misérables Erwähnung findet, war der Wein vom dortigen eigenen Weinberg ein Favorit am französischen Hof von Ludwig XII. (1498-1515). In Mauves ist auch das Gut Bernard Gripa beheimatet, idyllisch zwischen Weinbergen und Rhône gelegen. 1974 gegründet, leitet Bernards Sohn Fabrice Gripa seit 2001 die knapp 20 Hektar große Domaine. Der Weinberg erstreckt sich auf Granit- und Kalksteinböden mit rund 40 Jahre alten Reben. Für Saint-Joseph Blanc werden Marsanne und Roussanne Trauben aus verschiedenen Parzellen von Hand gelesen. Danach werden die Trauben direkt gepresst. Ein Teil wird in Eichenfässer und der andere in Edelstahltanks umgefüllt und auf Feinhefe ausgebaut. Das generiert strukturierte Weißweine, in denen sich die Marsanne-Traube durch ihre edlen Bitterstoffe hervortut. Das lässt die Weine zudem großartig reifen, bis sie ein würziges und trüffeliges Bouquet bieten.
Als Zwischengang folgt sodann: Milchsauer fermentierte Datteltomate vom Hof Engelhardt mit Knollenselleriepüree, gerösteten Pinien und Estragonschaum – und ein yummy Chardonnay von Dr. Hell, der unseren Gästen vom Goutieren und aus früheren Beschreibungen bekannt sein wird.
Als Variation des klassischen Onglet à l’échalotte brät Heiner Bohnet den delikaten Nierenzapfen der Angus Rinder vom nahegelegenen Rebbigshof in Butter. Glasierter Radicchio wird mit Rotwein abgelöscht und gestaltet mit karamellisierter Schalotte sowie erdig-aromatischer Roter Bete einen elegant französischen Teller, der nach selbigem im Glas verlangt. Das schreit doch förmlich nach einem Gérard Bertrand! Der Château l’Hospitalet Grand Vin 2021 aus dem Languedoc vermählt Grenache, Mourvèdre und Syrah zum Grand Vin – alle getrennt in Eichenbarriques gereift. Der Wein ist geprägt von der küstennahen Lage bei Narbonne Plage, wo ihm Meeresbrisen, Kalkfelsen und wilde Heidesträucher seine einzigartige Konzentration und Frische verleihen.
Die Idee des Rotweins nehmen wir mit ins Dessert: Ein Törtchen aus einem Mohnbisquit als Basis, einem Zimt-Kardamom-Mousse und einem Stück pochierter Rotwein-Birne beglückt zu guter Letzt mit einem Rotwein-Birnen-Sorbet.
Auf bald und zum Wohl!