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Liebe Gäste, liebe Freunde,

in unseren Gartenbeeten in Neuenstein wuchert der Shiso. Welch Zier, mit seiner Farbigkeit, die von Violett über Grün ins Gelbliche changiert! Die weinrote Unterseite verleiht ihm einen geheimnisvollen Charakter, und mit seinen stark gezackten Blättern wirkt er wie die florale Version von kleinen Drachen oder Echsen. Der Geschmack des sich in Japan großer Beliebtheit erfreuenden Krautes ist hingegen weniger dunkel als frisch und hell und sehr eigen. Am meisten erinnert er an Zitronenminze oder Basilikum. Auch schärfere, aromatische Noten von Zimt, Sternanis und Koriander lassen sich entdecken. Vor allem die Blätter der Pflanze werden manchmal mit Ingwer verglichen. Zu seinem besonderen Geschmack, der zu den sieben Hauptgeschmacksstoffen der japanischen Küche zählt, weisen Shiso-Blätter Wirksamkeit gegen Asthma, Husten, Erkältungen und Schmerzen auf und sind zur Linderung allergischer Reaktionen wie Heuschnupfen dienlich. Gleichzeitig wird Shiso ein stärkender Einfluss auf das Immunsystem zugeschrieben und enthält eine Substanz mit stark antibakterieller Wirkung, die etwa Lebensmittelvergiftungen vorbeugen kann. Als Perilla frutescens ist es auch im europäischen Raum bekannt. Für den ersten Gang ​des kommenden Menüs​ werden wir Shiso mit Kohlrabi roh einwickeln und als knackig-herbale Rolle servieren. Dazu gibt es Buchweizen und ein fruchtiges Pfirsichchutney.

Zum Seeteufel aus der Bretagne kommen gebackener Schwarzkohl, weißer Rettich und Houttuynia, das sich mit seinen Meeresnoten in den Gang schmiegt.

Aus Kirchberg an der Jagst werden Kräuterseitlinge gebraten. Mit krossen Kartoffelchips der Annabelle, mariniertem Spitzkohl und einer Emulsion vom Lauchzwiebelgrün entsteht ein komplexer Zwischengang, der zu seiner Umami Kompetenz viel Frische aufweist.

Im Hauptgang können wir endlich mal wieder Onglet vom Angus Rind kredenzen. Gebraten lassen seine Röstaromen sommerliche Grillgelüste befriedigen. Ein Karottenkondiment, glasierte Staudenbohnen und gepickelte Zwiebeln runden den Gang à la française ab.

Für eine ordentliche Portion Schokovergnügen sorgt schließlich das Dessert. Von Gebana haben wir nicht nur Zartbitterschokolade sondern auch Sommerorangen erhalten, die als Sorbet eine wundervolle Figur machen. Zum Törtchen mit Kürbiskern-Nougat-Boden und Zartbitterschokoladen-Mousse kommt ein Schoko-Tonkabohnen-Ganache, die garantiert keine Dessertgelüste ungestillt lassen.

Wir freuen uns auf Sie.