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Amphoren im Tröpfltalhof

Liebe Gäste, liebe Freunde,

wir wollen unseren Fokus heute eng setzen. Fokus ist ein spannendes Wort, es wird in zweierlei Bedeutung genutzt: zum einen für einen ‚Schwerpunkt‘, zum anderen in der Optik für den ‚Brennpunkt‘. Der Wortursprung ist im Lateinischen ‚focus‘ zu finden und bezeichnet interessanterweise ‚Feuerstätte‘ oder ‚Herd‘. Wie logisch: der Herd als das, worauf sich alle, wonach sich alles richtet. Wir sitzen um die Feuerstätte und sind gebannt von deren anziehend leuchtender Mitte, ein verbindendes Element, eine gemeinsame Ausrichtung auf dieses Nahrung und Wärme verheißende Zentrum. Kein Wunder sind selbst heute bei Partys die meisten Gäste in der Küche anzutreffen.

Nun sind wir etwas abgedriftet, möchte sich dieser Brief doch eigentlich fokussieren, und zwar auf ein Weingut, das selbst äußerst konzentriert arbeitet. Es handelt sich um den ​Tröpfltalhof​ in Kaltern am See, der Fokus seiner Betreiber liegt auf der Natur. „Ganz nahe an der Natur bleiben, bei allem was ich tue,“ so Andreas Dichristin. Seit 30 Jahren begleitet er die Trauben auf ihrem Weg vom Weinberg in die Flasche. Das heißt, er ist laufend am Beobachten, kennt seine Weinstöcke, gibt falls nötig minimalste biodynamische Hilfestellungen. So wachsen die Trauben quasi ohne Einflussnahme an drei kleinen Weinbergen auf weniger als drei Hektar Land in Südtirol heran – dementsprechend limitiert ist die Auflage. Das ganzheitliche Verständnis der Wechselwirkung von Natur und Kultur prägt alle Bereiche dieses behutsamen Prozesses. Auch im Keller bleibt seine Methode absolut minimalistisch. Glücklich wird in Empfang genommen, was der Weinberg jedes Jahr auf natürlichste Weise zum Ausdruck zu bringen vermag. Dabei kann ein Wein entstehen, der voller Energie ist, authentisch und lebendig. Das gänzlich natürliche Produkt verspricht großartige Varianz und Tiefe im Geschmack – und jede Menge Trinkspaß!

Umso glücklicher sind wir, für Sie ein paar wenige Flaschen des RoséMarie Anphora von 2021 ergattert zu haben. Dabei handelt es sich um eine Saignée von den besten Merlot- und Cabernet-Trauben. Diese vergärt spontan in Tonamphoren und reift dort insgesamt 14 Monate. Durch die extra gefertigten, riesigen Amphoren, die aufgrund ihrer Materialität nicht hermetisch abgeriegelt sind, können auch hier natürliche Prozesse weiterarbeiten.

Resultat ist ein orange-lachsrosa leuchtender Wein, der einen zarten Duft von roten Waldfrüchten verströmt. Er ist weich am Gaumen, fein strukturiert und mit mineralischem Abgang, der nicht zuletzt vom atmenden Gestein der Tonamphoren kommt.

Als offenen Wein empfehlen wir diesen naturedlen Tropfen diese Woche zum Norwegischen Kabeljau. Mit Ingwer, Kokosnuss und Chinakohl kombiniert, tritt er südostasiatisch auf. Chili verleiht den passenden Farbton, und der besondere Rosé kann es ohne Weiteres mit dem selbstbewussten Gericht aufnehmen.

Wir sind beeindruckt von der Expertise und dem Resultat solch konzentrierter Arbeitsweise und freuen uns darauf, diese besondere Erfahrung mit Ihnen zu teilen! Wenn Sie erfahren möchten, was wir darüber hinaus im Menu anbieten, können Sie gerne ​hier​ nachsehen.