Liebe Gäste, liebe Freunde,
der Juli soll der heißeste Monat des Jahres sein, und viele Bauernregeln haben Weisheiten rund um das Wetter in diesem landwirtschaftlich bedeutenden Monat. Am Vortag des Kiliantages am 8. Juli lohnt ein Blick auf diese Volksweisen. Zum einen geht es im Juli um das erste Heu, die Heumahd: „Kilian, der heilige Mann, stellt die ersten Schnitter an.“ Um das Heu zu trocknen, sind die Bauern freilich auf niederschlagsfreie Zeiten angewiesen. Zur Orientierung dient eine weitere Faustregel: „Ist’s zu Sankt Kilian schön, werden viele gute Tage vergehn.“
Kilian ist ein Heiliger, der im siebten Jahrhundert vermutlich in Irland geboren wurde. Seinen Märtyrertod hat er in Würzburg erlitten, nachdem er rundherum in Franken missionierend als Wanderprediger tätig war. Deswegen ist er der Schutzpatron Würzburgs, aber auch anderer Städte, wie zum Beispiel Heilbronns. In der zentral gelegenen gotischen Kilianskriche ist er dort präsent. Als Schutzherr der Winzer wird Kilian zudem in der zweiten Strophe des Frankenliedes von 1860 gehuldigt. Es scheint, dass ihm dieses Attribut hier jedoch nur aufgrund seines Wirkungsortes Franken zugesprochen wird:
Der Wald steht grün, die Jagd geht gut, schwer ist das Korn geraten.
Sie können auf des Maines Flut die Schiffe kaum verladen.
Bald hebt sich auch das Herbsten an, die Kelter harrt des Weines.
Der Winzer Schutzherr Kilian beschert uns etwas Feines,
valeri, valera, valeri, valera, beschert uns etwas Feines.
Mit einem feinen Franken starten wir diese Woche auch ins Menü! Constanza Piccolo hat von Horst Sauer den 2022er Müller-Thurgau vom Weinberg Escherndorfer Fürstenberg ausgewählt – idyllisch gelegen an den Hängen am Main, westlich von Würzburg. Mit seiner Vitalität harmoniert er mit dem Staudensellerie vom Hof Engelhardt, der sich mit Gurke, gegartem Blumenkohl und gerösteten Mandelblättchen zu einer löffelbaren Kaltschale vereint.
Vom Main an die Mosel: Der Riesling Piesporter Goldtröpfchen von Ansgar Clüsserath ist unendlich elegant und kann es mit dem Stör aus dem Bordeaux aufnehmen. Dazu kombiniert Heiner Bohnet scharfe Gesellen: Weißer Rettich und eine Chili-Tomaten-Sauce malen thailändische Geschmacksbilder, die dem habhaften Fisch genügend kontrastierende Frische entgegenzusetzen wissen.
Mit gewohnt starkem Umami im Zwischengang erinnert uns die Aubergine daran, dass wir im Sommer angekommen sind. Kohlrabi wird gepickelt gereicht, und ein Miso-Haselnuss-Creme bringt mit Röstaromen langanhaltenden Tiefgang in den Mund.
Grillsehnsüchte können Sie mit dem Hauptgang stillen: Vom Angusrind braten wir ein Hüftsteak kurz und kombinieren dazu glasierte Bundmöhren. Kürbiskernkondiment und Estragonschaum ersetzen schlichtweg die üblichen Barbecuesaucen und lassen südfranzösische Aromen auf der Zunge tanzen.
Nach Italien geht es letztlich noch im Dessert, haben wir von Gebana aus Apulien die schönsten Nektarien erhalten. Davon wird ein Stück im Saft pochiert und zudem ein herrliches Sorbet zu einem Haferküchlein gereicht. Der Fond duftet nach Kardamom und Rosmarin und damit schlicht herrlich nach Sonne.
Zur Not zeigen wir dem Juli einfach mit unseren Getränken und Speisen, wie Sommer geht!