Liebe Gäste, liebe Freunde,
in diesem Format geben wir Ihnen einen Blick auf die Menschen, die hinter der Goldenen Sonne stehen, und die alle auf ihre Weise daran mitwirken, Sie zu glücklichen Gästen zu machen.
Die vierte Ausgabe stellt Ihnen Lisa Fischer und Benjamin Peinke vor. Lisa hat vorerst Eurythmie in Deutschland und England studiert, bevor es sie zur Natur und einer landwirtschaftlichen Ausbildung zog. Und auch Benjamin hat seine Ausbildung zum Landwirt mit Schwerpunkt Gemüse an ein Studium angeschlossen, in seinem Fall der Biologie in Regensburg. Seit 2020 leiten die beiden den Gemüsebau der Solidarischen Landwirtschaft Neuenstein-Hohenlohe.
Fünf Fragen an Lisa und Benjamin:
1. Was ist euer Aufgabenbereich bei der Solawi? Lisa: Die Solawi ist als Verein organisiert und funktioniert dank viel ehrenamtlicher Mitarbeit. Als Gärtner leiten wir den Gemüsebau und sind verantwortlich für die Organisation. Das schließt die Gewinnung und Betreuung der Mitglieder ein, die für ein Jahr ein Gemüseabo abschließen.
2. Wie kam der Kontakt zu Heiner und Constanza zustande und wie sieht eure Zusammenarbeit aus? Benjamin: Nachdem wir begeistert von Heiners Küche waren, haben wir uns getroffen und eine Zusammenarbeit besprochen. Diese sieht seit Mai 2022 nun so aus: Mit seinem fixen monatlichen Beitrag bezieht Heiner mehrere Ernteanteile und bekommt dafür das Gemüse von den Feldern, das er braucht, oder besser gesagt: was in den dementsprechenden Mengen reif und verfügbar ist. Manchmal ernten wir für ihn mit, meist geht er selbst aufs Feld und holt seinen Anteil aus der Erde.
Lisa: Wir genießen die Zusammenarbeit mit Constanza und Heiner. Wir sind beides innovative, junge Paare, die etwas Neues machen wollen. Wir verstehen uns auch gut, weil wir eine ähnliche Haltung zur Natur haben. Wir sind der Ansicht, dass wir als ganze Menschheit abhängig von der Erde sind und dem, was sie uns an Früchten und Gemüse gibt. Sie ist unsere Lebensgrundlage. Mit unserer Wirtschaftsweise in der Solawi und dem Anbau bringen wir Vielfalt in die Landschaft und sorgen für einen gesunden Boden.
3. Was steht im Juni auf den Feldern an? Benjamin: Wir ziehen unsere Jungpflanzen selbst in torffreier Erde. Im Juni ist das meiste eingepflanzt, deswegen ist es aktuell sehr schön auf dem Acker. Nun gilt es, viel zu jäten, zu hacken oder mit Heumulch zu mulchen sowie gegebenenfalls zu gießen. Wir halten den Wasseraufwand aber gering, damit die Früchte reicher an Inhaltsstoffen und geschmackvoller werden. Und wir können auch die ersten Dinge ernten, wie zum Beispiel Salate, Kohlrabi und Frühkohl.
4. Was ist euer Lieblingsgemüse? Lisa: Die Karotte! Wir lassen sie lange stehen, bis sie richtig reif und schön süß ist. Im Erdkeller der Solawi lässt sie sich bis April des darauffolgenden Jahres lagern, so hat man fast das ganze Jahr über ein schmackhaftes Gemüse.
5. Welches Gemüse hat euch in der Zubereitung auf einem Teller der Goldenen Sonne bisher am meisten überrascht? Benjamin: Für mich war der Celtus, der Spargelsalat, ein echtes Geschmackserlebnis. In der Kombination mit feinen Mandeln hat er einen völlig neuen Charakter entfaltet.
Im Menü der kommenden Woche kommen die Kohlrabi vom Feld in Neureut direkt im ersten Gang zum Einsatz. Roh mariniert entfaltet die frühe, zarte Knolle ihre leicht kohligen Aromen. Für krosse Schärfe sorgt erfrischender Rettich. Mit karamellisierten Walnüssen und einer Basilikumemulsion kommen buttrige wie mediterrane Nuancen hinzu.
Die mediterrane Brücke wird mit gerösteten Pinien zum dritten Gang geschlagen. Sie begleiten milchsauer fermentierte Datteltomaten. Von der Solawi kombinieren wir dazu Landgurke, ebenfalls fermentiert, und Pastinake als cremiges Püree. Im milchsauren Fond ist das Gericht für Zunge wie Organismus ein Umami-Schmaus.
Als Aperitif haben wir übrigens eine Feinheit aus Frankreich mitgebracht: einen Elixir. Dabei handelt es sich um einen Likör auf Weinbasis, der mit Pflaumenbrand aufgespritet und dann mit Kirschblüten mazeriert wird. Die Süße der Trockenfrüchte mit der sommerlichen Kirschblüte sind äußerst verführerisch – besonders in der Abendsonne auf unserer Terrasse.
Seien Sie herzlich Willkommen, die Erdfrüchte unserer Region zu schmecken!