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Birnen

Liebe Gäste, liebe Freunde,

in der bekannten Ballade „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ singt Theodor Fontane ein Loblied auf das großzügige Geben. Wertvolles Präsent des Herrn von Ribbeck ist die süße Birne, sie wächst in seinem Garten. Geschenk des Baumes an ihn, das er in der „goldenen Herbsteszeit“ an die Kinder des Dorfes weitergibt. In weiser Voraussicht – er kennt seinen geizigen Sohn, der diese Tradition nicht fortführen wird – bittet er darum, dass man ihm eine Birne mit ins Grab lege. Sein Plan geht auf: Im dritten Jahr sprießt aus seinem „stillen Haus ein Birnbaumsprößling“ hervor. Weitere Jahre vergehen…:

„Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet’s wieder weit und breit.“

Und der Baum flüstert den Kindern zu: „Kumm man röwer, ick gew‘ dir ne Birn.“

So bleibt die Tradition des Birnenverschenkens und süße-Freude-Bereitens bewahrt. Auch wir haben von einem Nachbarn Birnen aus Eschelbach geschenkt bekommen – und eigene Weintrauben noch dazu! Aus diesen gibt es ein Sorbet; mit Mandel und Begonie entfaltet sich die Großzügigkeit des herbstlichen Geschmackes auf unserer Zunge.

Der Fokus liegt in dieser Ankündigung auf dem Dessert, dennoch wollen wir kurz erwähnen, was Sie im dieswöchigen Menu davor erwartet: Wir bereiten unterschiedliche Gemüse zu, zum Bespiel Pastinake mit Apfel und Lauch, oder Kürbis mit Kokos, Chili und Spinat. Unser Fischgang wird wieder einmal meisterhaft von den Lachsforellen aus unserem Nachbarort Eckartsweiler bespielt. Das zart-frische, rosa Fleisch des Fisches wird mit Orange und Shiso zur komplexen Gaumenfreude.

Im Hauptgang servieren wir Kalb vom Naturhof Engel. Sous-vide gegart und kurz angebraten erhält die Schulter Röstaromen, ohne die Saftigkeit einzubüßen. Schalotte und Buchweizen schaffen einen gebührenden wie ausgeglichenen Rahmen.

Und schließlich, die Birnen …

In diesem Sinne: Kumm‘ Se röwer, wir hebben ’ne Birn! Wir freuen uns auf Sie!